Wer Segler danach fragt, wie ihr nächstes Boot werden soll, der erhält als Antwort oft: „Größer!“. Die Größe und der damit einhergehende verbesserte Komfort ist vielen Seglern enorm wichtig geworden. Der durchschnittliche Segler ist in der Regel über 50 Jahre alt und nutzt sein Boot oft als eine Art zweites Zuhause und er verbringt meist jede freie Minute auf seinem Boot. Wer viel Zeit auf seinem Boot verbringt, dem wird der Komfort immer wichtiger. Dies ist einer der Hauptgründe für die neu entfachte Popularität der Katamarane.
Katamarane bieten Platz im Überfluss
Durch ihre enorme Breite schaffen selbst kleinere Katamarane mit 13 Meter Länge ein Raumgefühl einer Superyacht. Ein weiterer Vorteil sind die lichtdurchfluteten Räume, denn während bei normalen Segelbooten der Hauptraum mit Küche, Navigationstisch und weiteren Sitzgruppen unterhalb der Meereslinie liegt, ist der große Hauptraum bei einem Katamaran oberhalb der Wasseroberfläche. Dies bedeutet, dass im Katamaran der Einbau von großen Fensterflächen möglich ist. Dadurch wird das Gefühl von Weite und viel Platz noch einmal verstärkt. Ein normales Segelboot hat einen sehr niedrigen Schwerpunkt. Den braucht es, um die Kräfte, die durch den Wind auf das Boot einwirken, optimal in Fahrleistungen umsetzen zu können.
Es entfällt ebenso die Schräglage
Durch den tiefen Schwerpunkt und die Kräfte, die auf ein normales Segelboot einwirken, ergibt sich eine ständige Schräglage bei Fahrt. Dies ist nicht jedermanns Sache. Der Aufenthalt auf dem Boot ist dadurch deutlich unkomfortabler und erfordert eine ständige Wachsamkeit der Segler. Es muss dadurch ständig auf viele Dinge geachtet werden, man muss sich immer festhalten, darauf aufpassen, dass keine Gegenstände lose herumliegen und vieles mehr. Hier kann die Bauweise des Katamaran punkten, denn dieser liegt bei normalen Bedingungen meist waagerecht im Wasser. Der Aufenthalt an Bord wird dadurch deutlich positiver und weniger aufreibend wahrgenommen.
Bei Sturm bietet der Katamaran ebenso Vorteile
Bei unruhiger See oder gar einem Sturm verhält sich der Katamaran ebenso meist deutlich ruhiger und stabiler im Wasser. Seine beiden Rümpfe können sehr viel ausgleichen und man wird deutlich weniger durchgeschüttelt. Es gibt hier allerdings eine Grenze in der Physik. Während der klassische Einrümpfer durch seinen niedrigeren Schwerpunkt einen deutlich höheren Wellengang verträgt, läuft der Katamaran hier eher Gefahr, umzukippen. Denn der Schwerpunkt liegt deutlich oberhalb der Wasseroberfläche und wenn die Segel vollständig gesetzt sind, ergibt sich eine Hebelwirkung die zum Kentern führen kann. Hier ist auf dem Katamaran Vorsicht geboten, durch die recht zuverlässig gewordenen Wettervorhersagen lassen sich aber solche Stürme sicher umschiffen.
Was bleibt ist die schiere Großzügigkeit
Wer einmal mit einem Katamaran gesegelt ist, der will auf dessen enormes Platzangebot und das tolle Raumgefühl nicht mehr verzichten. Die etwas geringere Wetterfestigkeit wird gerne in Kauf genommen, denn der Mehrwert durch die genannten Vorteile ist erheblich. Ein kleiner negativer Beigeschmack bleibt allerdings, denn auf den Eigner eines Katamarans warten zum Teil deutlich höhere Liegeplatzgebühren im Hafen. Katamarane sind extrem breit und oft genug benötigen sie im Hafen den Platz von zwei Einrümpfern. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Eigner den doppelten Preis für seinen Liegeplatz bezahlen muss.